Der tägliche tz-Ratgeber
heute: Ihre Sorgen
von Pfarrer Johannes Habdank
„An Gottes Segen ist alles gelegen“, sagt bekanntlich der Volksmund. Und „Viel
Glück und viel Segen auf all deinen Wegen“ wird gerne bei Geburtstagsfeiern
gesungen. Aber was bedeutet das eigentlich: „Segen“?
Segen ist eine Art unsichtbare, kostenlose, geistig-geistliche Lebensversicherung, dass
das Leben gelingt. Wobei jeder aus Erfahrung weiß, dass nicht immer alles gut geht im
Leben, deswegen gilt der Segen „in guten und in schlechten Zeiten“. Ja, auch kleine
und große Krisen müssen durch- und überstanden werden: „mit Gottes Hilfe“, seinem
Segen, denn: Wir selber sind nicht die, die unsere Lebenswege, auch die Umwege völlig
im Griff haben oder mit Irritationen, Problemen, Krisen, Rückschlägen und Verlusten
so einfach zurechtkommen.
Nein, da braucht es einen Höheren als wir selbst es sind, der für uns sorgt, Gott selbst! Denn darum geht es beim Segen: Dass du Gottvertrauen hast, selbst ins Ungewisse hinein, und dich auch getragen fühlst, ob es dir nun schlecht oder gut geht. Dann kann es auch gut sein, dass du aus Krisen gestärkt hervorgehst. So ist menschliches Leben von Anfang bis Ende im Segensraum Gottes. Neuerdings gibt es die sogenannte Segen.Servicestelle in München (segen.bayern-evangelisch.de). Dort können sich Menschen melden, die auf der Suche nach Segen sind. Das ist bei besonderen Lebensmomenten der Fall, wenn wir uns zum Beispiel eine Taufe oder Trauung wünschen. Das kann aber auch bei all solchen Situationen sein, wenn etwas Neues beginnt, das vielleicht zunächst mal etwas unsicher macht. Segensrituale zum Umzug, zur Hauseinweihung, bei beruflichen Veränderungen oder sogar, wenn sich Lebenswege wieder trennen – die evangelische Kirche bietet auch hier Begleitung für ganz unterschiedliche Momente an. Die Pfarrerinnen und Pfarrer auf der genannten Segen.Servicestelle ermitteln dazu unkompliziert und vertraulich bei Anfragen, helfen bei Planungen und geben auch Tipps und Informationen. So können Menschen ermutigt im Segen den nächsten Schritt gehen.
„Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein“, heißt es in der Heiligen Schrift. Jeder, der sich gesegnet fühlt, kann auch für andere zu einem Segen werden: dem Nachbarn, der Hilfe braucht, dem Kranken, der besucht werden will, dem in Not Geratenen, der Zuwendung braucht und so weiter – der Fantasie der Nächstenliebe sind nämlich keinerlei Grenzen gesetzt. Wie Augustinus bereits gesagt hat: Liebe und tu, was du willst!