20.10.2022 - Forum zu Gegenwartsfragen

Von der gemeinsamen Veranstaltung der Kirchengemeinde Berg und des Kulturvereins Berg berichtet am 25. Oktober 2022 der Starnberger Merkur.

Das Evangelische in Bayerns Geschichte

Wer dieses Jahr endlich mal wieder über die Wiesn gegangen ist, konnte sich neben vielem anderen auch des Anblicks der Bavaria erfreuen. Elegant und selbstbewusst erhebt sie sich über die Theresienwiese und den ganzen Wiesn-Rummel, findet Bergs evangelischer Pfarrer Johannes Habdank. Man könne sogar in ihren Kopf steigen, und der ist wie ihr Antlitz: evangelisch! Das wisse kaum jemand, wenn er nicht den Vortrag dieser Tage von Dr. Peter Gauweiler in Berg gehört hat. Anlässlich des 1200. Jubiläums der St.-Johannes-Baptist-Kirche und der politischen Gemeinde in Berg („Perge“) wurde Gauweiler, bekennender ökumenisch vermittelnder Protestant, zu einem Festvortrag eingeladen: „Die evangelische Bavaria“, historisch höchst facettenreich und bildend. Die zwei Hauptthesen, kurzgefasst: Der altbayerische Geist aus der Zeit Tassilos, in der Berg gegründet wurde (etwa 800 n. Chr.), war ein urprotestantischer, weil widerspenstiger Geist, als man gegen Papst und Kaiser erstmals eine eigene bayerische Landeskirche etablieren wollte – sieben Jahrhunderte vor der Reformation. Zweitens, konfessionell evangelisch: Von Königin Therese, selber evangelisch, stammen bis heute alle Wittelsbacher ab, also auch das heutige Königshaus in Berg. Insofern ist ganz Bayern eigentlich evangelisch, mit wichtigen historischen Herkunftsgeschichten aus Berg. König Ludwig II. kam im Vortrag nicht vor. Er war ja auch nicht evangelisch – im Gegensatz zu seiner Mutter, die bayerische Königin Marie.

Fotos von dem Abend sind hier zu sehen.